Meningokokken-Erkrankungen sind schwer zu diagnostizieren
Kathrin (Name geändert) wusste von Anfang an, dass mit ihrer Tochter etwas nicht in Ordnung war. Leonie (Name geändert) hatte die ganze Nacht nicht geschlafen und konnte nicht still liegen. Also fuhr Kathrin mit der Kleinen in die Notaufnahme. Die Ärzt*innen vor Ort vermuteten einen grippalen Infekt und schickten die beiden wieder heim. Das passierte zweimal. Erst beim dritten Besuch im Krankenhaus, als Leonie am ganzen Körper dunkle Hauteinblutungen hatte und nur noch flach atmete, waren die Ärzt*innen alarmiert. Plötzlich musste alles so schnell wie möglich gehen, um Leonie zu retten. Nach einigen Stunden bestätigte sich die Diagnose – Meningokokken.
Leonie hat überlebt – leider nicht ohne Folgeschäden
Meningokokken-Erkrankungen sind zwar selten, können aber schnell lebensbedrohlich verlaufen.3 Darüber hinaus treten bei jeder bzw. jedem fünften Erkrankten trotz Behandlung Komplikationen und Folgeschäden auf.1 So war es auch bei Leonie. 85 Tage – fast drei Monate – musste sie im Krankenhaus bleiben und bekam Bluttransfusionen. Zudem musste das kleine Mädchen an die Dialyse, weil ihre Organe anfingen zu versagen. Rund ein Jahr nach ihrer Erkrankung musste sie noch immer über eine Sonde ernährt werden und konnte nicht schlucken. Heute ist ihr Immunsystem geschwächt und ihre Nebenniere vermutlich dauerhaft geschädigt. Insgesamt wurde sie mehr als 20-mal an ihrem rechten Bein operiert, das stark vernarbt ist.
Ihre Eltern waren nicht genug informiert
Leonies Eltern wurden von der Erkrankung ihrer Tochter völlig überrascht. Im Vorfeld hatten sie dafür gesorgt, dass Leonie alle Impfungen bekam, die standardmäßig für ihr Alter empfohlen waren. Aber diese konnten Leonie leider in diesem Fall nicht schützen. Denn die Impfung gegen Meningokokken, die sie erhalten hatte, schützt nur gegen Meningokokken der Gruppe C.5 Leonie ist jedoch an einer anderen Meningokokken-Gruppe erkrankt. Dass unterschiedliche Impfungen gegen diese Gruppen zur Verfügung stehen, haben ihre Eltern damals nicht gewusst.
Der bestmögliche Schutz erfordert mehr als eine Impfung
Leonies Eltern sind nicht die Einzigen, die nicht umfassend informiert sind. Viele Eltern gehen davon aus, dass ihre Kinder bestmöglich geschützt sind. Dabei sind sie das unter Umständen nicht. Gegen Meningokokken-Erkrankungen stehen in Deutschland verschiedene Impfungen gegen unterschiedliche Gruppen zur Verfügung.
Frag deine Kinderärztin oder deinen Kinderarzt nach den unterschiedlichen Meningokokken-Impfungen und ihrer/seiner Empfehlung.