Elya hatte plötzlich auftretende unspezifische Symptome
Das kleine Mädchen erkrankte im März 2017 an Meningokokken. Bei ihr lösten die Bakterien eine Hirnhautentzündung (Meningitis) aus. Damals war sie ein Jahr alt und hatte noch keine Meningokokken-Impfungen erhalten. Anfänglich bekam Elya nur Fieber und obwohl dies ein unspezifisches Symptom war, machte sich die Familie Sorgen. Das Mädchen war sehr schläfrig, brabbelte nicht und schien keinen Hunger zu haben. So hatte Elyas Mutter ihre Tochter noch nie erlebt. Sie gab ihr ein Fieberzäpfchen und wartete, bis ihr Mann am frühen Abend nach Hause kam. Elya hatte den gesamten Tag geschlafen.
Die Familie fuhr sofort ins Krankenhaus
Da der Kinderarzt im Urlaub war, beschlossen die Eltern ihre Kleine in ein Krankenhaus zu bringen. Zu diesem Zeitpunkt begannen sich an ihrem ganzen Körper kleine rote Punkte auszubreiten. Im Krankenhaus beruhigte man die Eltern und schickte sie zunächst wieder nach Hause. Falls die roten Punkte nicht weniger würden, sollten sie Elya zurückbringen. Kaum eine Stunde nachdem sie wieder zu Hause waren, wurden sie kontaktiert, da die Ärzt*innen im Krankenhaus das Kind doch noch einmal so schnell wie möglich genauer untersuchen wollten.
Bestätigter Verdacht auf Meningokokken-Erkrankung
Elya hatte zu dem Zeitpunkt 40 Grad Fieber und ihr Körper war inzwischen mit Einblutungen übersäht. Wieder im Krankenhaus angekommen, wurden ihr sofort Blut sowie Nervenwasser aus dem Rückenmark abgenommen. Die Ärzt*innen hatten den Verdacht auf eine Meningokokken-Meningitis, der sich im Anschluss an die Untersuchungen bestätigte. Elyas Eltern wusste zu dem Zeitpunkt nicht, was Meningokokken überhaupt sind.
Die Nacht verbrachte das kleine Mädchen auf der Intensivstation. Dort wurden ihr Antibiotika verabreicht. Bereits am nächsten Tag zeigte sich, dass die Therapie anschlug. Die Einblutungen auf ihrer Haut wurden langsam schwächer und das Fieber verschwand. Meningokokken-Erkrankungen sind zwar selten, können jedoch schnell lebensbedrohlich werden und schwere Folgen haben. Insgesamt verbrachte Elya eine Woche im Krankenhaus. Folgeschäden hat sie glücklicherweise keine davongetragen.
Informiert euch frühzeitig über mögliche Meningokokken-Impfungen
Zum Schutz vor den unterschiedlichen Meningokokken-Gruppen gibt es verschiedene Impfungen, die seit vielen Jahren in Deutschland genutzt werden. Bislang hatte die STIKO standardmäßig nur eine Impfung gegen Gruppe C empfohlen.
Jetzt hat die STIKO ihre Impfempfehlung erweitert – für einen bestmöglichen Schutz werden ab sofort zwei Impfungen standardmäßig empfohlen:5
- Meningokokken-B-Impfung
- Meningokokken-C-Impfung
Zusätzlich möglich ist die Meningokokken-ACWY-Impfung, welche vor allem bei Reisen empfohlen wird.5
Wichtig: Beide Impfungen sollten frühestmöglich durchgeführt werden, denn Babys und Kleinkinder sind aufgrund des noch nicht ausgereiften Immunsystems besonders im Risiko.
Frag deine Kinderärztin oder deinen Kinderarzt nach den unterschiedlichen Meningokokken-Impfungen und ihrer/seiner Empfehlung.